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Was bedeutet eigentlich vegan?

vegan leben Foto:© fotogestoeber; adobe stock

Die breite Öffentlichkeit widmet dem Thema Veganismus zunehmend mehr Aufmerksamkeit. Dabei stellt sich vielen Menschen die Frage: Was bedeutet vegan? Kurz gefasst meint ein veganer Lebensstil, auf tierische Produkte aller Art zu verzichten. Ebenso vermeiden überzeugte Veganer aus ethischen Gründen direkte und indirekte Ausbeutung und Missbrauch von Tieren. Allerdings können sich bei vegan lebenden Personen die Ansichten unterscheiden, wie eine vegane Lebensweise richtig aussieht.

Vegan und vegetarisch – wo liegen die Unterschiede?

Durch einen hohen Fleischkonsum erhöht sich das Risiko gesundheitlicher Komplikationen. Neben chronischen Entzündungen und Rheuma kann der regelmäßige Verzehr großer Fleischmengen Darmkrebs und Diabetes begünstigen. Zudem geht die Fleischproduktion mit einem hohen Ressourcenverbrauch einher. Daher ist sie schlecht fürs Klima.

Neben der eigenen Gesundheit und dem Willen zum Klimaschutz zählt Tierliebe zu den Gründen, sich über einen fleischlosen Lebensstil zu informieren. Dieser gliedert sich in den Vegetarismus und den Veganismus. Obgleich beide Begriffe ähnlich klingen, existieren zwischen ihnen gravierende Unterschiede.

Vegetarier und Veganer verzichten auf den Konsum von Fleisch und Fisch. Allerdings schließt eine vegetarische Lebensweise keinesfalls alle tierischen Produkte aus. Auf dem Speiseplan zahlreicher Ovo-Lacto-Vegetarier stehen daher:

  • Eier
  • Honig
  • Milch
  • Käse
  • Joghurt

Laktovegetarier meiden Eier und Eiprodukte, nehmen jedoch Milchprodukte zu sich. Andersherum verhält es sich beim Ovo-Vegetarismus. Der Lebensstil „erlaubt“ den Verzehr von Eiern und allen Produkten, die Ei enthalten. Jedoch „verbietet“ er den Konsum aller Lebensmittel, die Milch beinhalten.

Im Gegensatz dazu ernähren sich Veganer ausschließlich von pflanzlichen Produkten. Neben dem Verzicht auf Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier und Honig erfordert der Lebensstil einen genauen Blick auf die Zutaten verarbeiteter Lebensmittel.

Zugleich bedeutet vegan in strenger Auslegung, auch in anderen Lebensbereichen auf tierische Erzeugnisse zu verzichten:

  • Daunenfedern in Jacken oder Decken
  • Leder in Schuhen oder Kleidung
  • Wolle in Heimtextilien
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Auch das Halten von Haustieren sehen einige Veganer kritisch.

Warum ist vegan leben schwieriger als gedacht?

Was vegan bedeutet und welche Veränderungen der Lebensstil im Alltag erfordert, scheint kompliziert. Lebst Du im Ruhrgebiet und suchst Unterstützung beim Einstieg in den Veganismus, wende Dich an den Verein Vegangebiet Ruhr. Dieser machte es sich zum Ziel, die vegane Lebensweise im Ruhrgebiet zu fördern.

Im Gegensatz zum Vegetarismus bedeutet vegan zu leben, mehr, als auf Fleisch zu verzichten. Schließlich enthalten zahlreiche Lebensmittel tierische Produkte, obgleich diese nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind.

Manche Veganer meiden Wein, da bei dessen Herstellung Gelatine zum Klären zum Einsatz kommt. Gleiches gilt für einige Säfte, Limonaden und Schorlen.

Planst Du, vegan zu leben, schaust Du auch bei Süßigkeiten und Snacks genauer auf die Zutatenliste. Die in Milchschokolade verarbeitete Milch befindet sich bereits im Namen. Doch wusstest Du, dass Fruchtgummis häufig Gelatine beinhalten und in Pralinen Butterreinfett steckt?

Bevorzugst Du Leckereien mit roter Farbe, steht auf der Verpackung oft Karmin in der Nährstoffangabe. Der Farbstoff stammt von zermahlenen Schildläusen. Um sicherzugehen, empfehlen sich für strikte Veganer Lebensmittel, die eindeutig als vegan gekennzeichnet sind.

Hinter veganen Lebensmitteln kann sich auch Tierleid verbergen

Allerdings kommt es vor, dass für vegane Lebensmittel indirekt Tiere leiden oder sterben. Zu den Produkten, die mit Tierleid einhergehen, gehören der Kopi Luwak genannte „Katzenkaffee“ oder die Kokosnussmilch aus Thailand. Letztere steht in der Kritik, da auf vielen Plantagen Affen die Kokosnüsse ernten und dabei unter artwidrigen Bedingungen leben.

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Eine vegane Lebensweise birgt Risiken

Die Theorie, dass eine komplett fleischlose Ernährung zu Mangelzuständen führt, ist inzwischen widerlegt. Eine ovo-lacto-vegetarische Ernährungsweise ermöglicht es gesunden Erwachsenen, ihren Bedarf an folgenden Nährstoffen komplett zu decken:

  • Zink
  • Eisen
  • B-Vitaminen
  • Kalzium
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Strebst Du allerdings einen streng-veganen Lebensstil an, kann auf Dauer ein Mangel an Jod, Zink und B12 drohen. Letzteres befindet sich beinahe ausschließlich in tierischen Produkten. Um es Deinem Körper dennoch zuzuführen, supplementierst Du es mit Nahrungsergänzungsmitteln. Im Vorfeld empfiehlt es sich jedoch, sich ausreichend Wissen zum Thema anzueignen oder den Hausarzt um Rat zu fragen.

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  • 1.Antworten auf viele Fragen: Was hat der Verzehr von Tierprodukten mit Zivilisationskrankheiten zu tun? Was ist von Nahrungsergänzungspräparaten zu halten? Reicht es aus, weniger oder nur Bio-Fleisch zu verzehren?
  • 2.Die 7 Regeln der gesunden veganen Ernährung
  • 3.Irrtümer, Verkürzungen und Fehlinformationen rund um Proteine, Fette, Kohlehydrate werden aufgedeckt
  • 4.Die Hintergründe von Lobbyismus und skrupellosem Profitstreben in Agrarindustrie, Ernährungswissenschaften und Medizinindustrie
  • 5.„Angesichts der Vorteile – Gesundheit, Tier- und Klimaschutz, Verhinderung von Antibiotikaresistenzen und Zoonosen, Bekämpfung des Welthungers – kann kein Mensch mit Empathie und Verstand eine vegane Lebensweise ablehnen.“ (Dr. med. E. W. Henrich)

Zum Schutz Deiner Gesundheit solltest Du eine vegane Lebensweise nicht ohne Vorkenntnisse beginnen. Insbesondere Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie Senioren weisen besondere Ernährungsbedürfnisse auf. Ein Nährstoffmangel führt in diesen Lebensphasen im Ernstfall zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen.

Welche Vorteile bringt eine vegane Ernährung?

Setzt Du Dich ausreichend mit einem veganen Lebensstil, seinen Erfordernissen und Folgen auseinander, kann er sich positiv auf Deine Gesundheit auswirken. Durch den Verzicht auf Fleisch und tierische Fette beugst Du Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.

Zusätzlich unterstützt Du mit einer veganen Ernährung das Tierwohl sowie den Klimaschutz. Beim Einkauf animiert der bewusste Verzicht auf alle tierischen Produkte dazu, neue Lebensmittel und Alltagsgüter auszuprobieren.

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Tipps für den Einstieg in den Veganismus

Gefallen Dir die Aspekte, die für eine vegane Lebensweise sprechen, gelingt der Start in den neuen Ernährungsstil unkompliziert. Um Dich zunächst an vegane Nahrungsmittel heranzutasten, lege einen „Vegan-Day“ pro Woche ein, an dem Du ausschließlich vegane Lebensmittel konsumierst.

Ebenso lohnt sich der Besuch veganer Bäckereien, Restaurants und Bistros, um die Vielfalt tierproduktfreier Kost kennenzulernen. Viele der Gerichte und Snacks unterscheiden sich optisch und geschmacklich kaum noch von ihren Originalen. Das gilt auch für Weihnachtsleckereien. Ein veganer Weihnachtsmarkt in Duisburg vermag Dich zu überzeugen.

Bedenke bei Deinem Start ins Projekt „vegan“: Die veganen Angebote unterscheiden sich in Deutschland regionsabhängig. In größeren Städten findest Du tendenziell mehr Anlaufstellen als auf dem Land. Fühlst Du Dich mit einem komplett veganen Lebensstil überfordert, versuche es als Vegetarier oder Flexitarier.

Fazit

Auf die Frage: „Was bedeutet eigentlich vegan?“ gibt es eine kurze und knappe Antwort: der komplette Verzicht auf tierische Produkte. Veganer meiden in allen Lebensbereichen Waren und Dienstleistungen, die direkt oder indirekt mit einem Tier in Zusammenhang stehen. Allerdings handelt es sich dabei um eine allgemeine Definition. Wie Du Veganismus für Dich interpretierst, obliegt Deinen individuellen Wertvorstellungen und Bedürfnissen.

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Verfasst von Hajo Simons