Zu den altbewährten Positionen beim Liebesspiel gehört die Missionarsstellung. Ein Synonym für diesen Klassiker unter den sexuellen Praktiken veranschaulicht, wie sie funktioniert: Mann-oben-Frau-unten-Stellung. Bei der Stellung liegt die Frau mit gespreizten Beinen rücklings auf Matratze, Sofa oder auf der Wiese. Ihr Sexpartner liegt bäuchlings auf ihr, während er in sie eindringt. Obgleich einige Paare die Missionarsstellung als „langweiligen Blümchensex“ abstempeln, bringen ein paar Variationen mehr Würze ins Schlafzimmer.
Was ist die Missionarsstellung und woher kommt ihr Name?
Die Missionarsstellung ist beim Sex ein Urgestein. Mehrere Primatenarten bevorzugten die Position. Daher ist davon auszugehen, dass sie zu den ersten sexuellen Praktiken der Menschheit gehört. Ein lustiger Fakt: Auch Gürteltiere sollen aufgrund ihres Panzers, der andere Positionen bei der Fortpflanzung erschwert, die Missionarsstellung bevorzugen.
Ihren Namen verdankt die Sexpraktik wahrscheinlich einem Übersetzungsfehler. Christliche Missionare versuchten, den Menschen auf den Inseln der Südsee ihren Glauben zu lehren. Dabei lag es ihnen am Herzen, den Inselbewohnern von der Kirche geächtete Sexstellungen auszutreiben. Einzig die Position, bei der der Mann über der Frau liegt, solle praktiziert werden.
Dafür zeigten die Missionare den Inselbewohnern vermutlich Abbildungen der sexuellen Praktik. An diesen störten sich die Menschen der Südsee nicht. Allerdings fanden sie es empörend, dass die Missionare mit ihren Frauen Hand in Hand über die Inseln gingen. Diese Sitte nannten sie „Mi sinari si bubunela“.
Bei den historischen Berichten über die Missionare in der Südsee kam es in den 1950er-Jahren zu einer Fehlinterpretation dieses Begriffs. Seither trägt die Mann-oben-Frau-unten-Stellung ihren heute bekannten Namen.
Der Geschlechtsakt, bei dem die Frau auf dem Rücken und der Mann über ihr liegt, erfreut sich bei vielen Paaren großer Beliebtheit. Eine 2016 veröffentlichte YouGov-Umfrage benennt die Missionarsstellung bei 30 Prozent der Befragten als häufigste Sexposition.
Der Grund: Die klassische Stellung ermöglicht viel Intimität beim Liebesspiel. Gleichzeitig gibt Ideen, um die Missionarsstellung beim Sex spannender zu gestalten.
Bei der konventionellen Form der Sexpraktik liegen Mann und Frau Nase an Nase aufeinander. Während der Penetration erlaubt die Stellung Küsse sowie das gegenseitige Streicheln im Gesichts-, Hals- und Schulterbereich. Um den Winkel beim Eindringen des Penis in die Vagina zu verändern, kann die Gespielin bei der Missionarsstellung:
- die Hüfte anheben
- die Beine anwinkeln
- die Beine um die Hüften des Sexpartners schlingen
Während des leidenschaftlichen Liebesspiels legt die Frau die Arme um Nacken oder Brustkorb ihres Gespielen. Das ermöglicht es ihr, ihn zu streicheln oder sanft zu kratzen.
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Welche Variationen gibt es bei der Missionarsstellung?
Wörtlich übersetzt heißt die Missionarsstellung in Englisch Missionary position. Ein Synonym lautet Vanillasex. Der Ausdruck aus dem englischsprachigen Raum leitet sich von der Redewendung „plain vanilla“ ab, die im Deutschen „einfach Vanille“ bedeutet. Sie drückt etwas Normales oder Gewöhnliches aus. Folglich meint die Missionarsstellung unaufgeregten Sex ohne Extras.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2023 genießen Männer und Frauen zwischen 18 und 35 Jahren fünfmal im Monat Geschlechtsverkehr. Wie viele der 4.955 Befragten die Missionarsstellung bevorzugen, klärt die repräsentative Umfrage des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf nicht. Sie befasst sich mit dem Sexualverhalten der Deutschen und dem Zusammenhang mit der Gesundheit.
Unabhängig vom Alter der Sexpartner zählt die Missionarsstellung beim Sex zu den favorisierten Positionen. In einer 2019 veröffentlichten Umfrage fand das Datingportal Lumen heraus, dass es sich um die beliebteste Stellung der Über-50-Jährigen handelt. An der Befragung nahmen Personen zwischen 50 und 70 Jahren aus Großbritannien, Australien und den Vereinigten Staaten teil.
Die Ergebnisse der Umfrage erwecken den Eindruck, die Missionarsstellung beim Sex sei altbacken. Ein Fehlschluss, denn Paaren jeden Alters steht es frei, den Sexklassiker aufzupeppen:
- Seitliche Missionarsstellung: Die Sexpraktik funktioniert wie ihr konventionelles Pendant, allerdings mit einer Ausnahme. Frau und Mann liegen nebeneinander statt aufeinander. Für beide Gespielen bedeutet die Variante eine körperliche Entlastung.
- Ausgefallene Missionarsstellung: Bei dieser Position liegt die Frau auf dem Rücken und streckt die Beine gespreizt in die Höhe. Um die Position zu halten, empfiehlt sich im Vorfeld ein gutes Training. Der Mann liegt auf der Seite, sodass sich die Hüften beider Sexpartner berühren. Während der Penetration streichelt der männliche Part Beine und Po seiner Gespielin.
- Gestreckte Missionarsstellung: Das Grundprinzip dieser Stellung gleicht dem Klassiker. Zusätzlich streckt die Frau die Arme über den Kopf und schließt die ausgestreckten Beine. Die Position übt mehr Druck auf den Penis aus und begünstigt gleichzeitig die Stimulation der Klitoris.
Ebenfalls helfen Sexspielzeuge dabei, der Missionarsstellung einen neuen Reiz zu verleihen. Für Frauen intensiviert sich die empfundene Lust beim Sex durch Nippelklemmen oder einen Analplug. Männer verschaffen sich zusätzliche Stimulation durch eine Analkette oder einen Penisring.
Abwechslung bei der Missionarsstellung mit Soft-BDSM
Vor dem Einsatz der Spielzeuge ergibt es Sinn, sich Vorwissen zum Thema anzueignen. Paare, die BDSM bevorzugen, ergänzen die gestreckte Missionarsstellung durch Manschetten oder Fesseln an Händen und Füßen der Frau.
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Neben ausgefallenen Sextoys gibt es ein einfaches Hilfsmittel, um die Missionarsstellung aufzupeppen: ein Kissen. Das Polster legt sich die Frau unter den Po. Dadurch hebt sich automatisch ihre Hüfte an und der Eindringwinkel des Penis verändert sich.
Weitere Inspirationen für Varianten der Stellung finden Sexpartner, wenn sie online nach „Missionarsstellung Bilder“ oder „Missionarsstellung Porn“ suchen.
Fazit
Als Klassiker unter den Sexpraktiken haftet der Missionarsstellung der Ruf von langweiligem Blümchensex an – zu Unrecht. Die Position, bei der sich Mann und Frau beim Sex tief in die Augen schauen können, punktet mit viel Zärtlichkeit und Intimität. Bereits einfache Positionsänderungen sowie Hilfsmittel verleihen der Missionarsstellung mehr Würze.