Hajo Simons
Bei der 69 Stellung stürzt sich ein Paar kopfüber ins Vergnügen – zumindest einer von beiden. Die Ziffer gibt aufgrund ihrer Form Aufschluss darüber, wie sich die Sexpartner dabei zueinander positionieren. Einer von ihnen liegt auf dem Rücken, der andere seitenverkehrt auf ihm. Auf diese Weise haben beide den Intimbereich des jeweils anderen auf Augen- oder vielmehr in Mundhöhe. Folglich ermöglicht die Stellung die gegenseitige orale Befriedigung.
Wie funktioniert die 69er Stellung?
Die Vorlieben und die Abenteuerlust beim Liebesspiel unterscheiden sich bei den einzelnen Paaren. Während die einen Sex unter der Bettdecke bevorzugen, gelüstet es andere nach erotischen Erfahrungen unter freiem Himmel. Neben den Orten für gemeinsame Erotik variieren auch die favorisierten Stellungen.
Welche Positionen beim Sex international auf Wohlwollen treffen, wollte der Sexspielzeughersteller „Lelo“ durch eine Umfrage in Erfahrung bringen. Zu den vier beliebten Sexstellungen gehören laut dieser:
- Doggystyle
- Reiterstellung
- Missionarsstellung
- 69er Stellung
Aus gutem Grund befindet sich die Sexstellung 69 unter den Favoriten im Schlafzimmer – oder an ausgefalleneren Orten für das Liebesspiel. Die Position erzeugt zwischen den Sexpartnern im Vergleich zu anderen Stellungen eine stärkere Intimität. Schließlich befindet sich das Gesicht der Gespielen zwischen den Beinen des jeweils anderen.
Damit ermöglicht die 69 Stellung intime Einblicke. Gleichzeitig erschwert der gegenseitige Oralsex die Kommunikation während der Sexpraktik. Daher erfordert diese das Vertrauen in den jeweils anderen.
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Beim 69er-Sex steht im Gegensatz zu anderen Sexpositionen der Oralverkehr an erster Stelle. Eine Befragung von 2.524 Personen aus dem Jahr 2017 kam zum Ergebnis, dass rund die Hälfte bereits aktiven oder passiven Oralsex praktizierte. Meist gliedert sich die Rollenverteilung bei dieser Praktik in einen Gebenden und einen Nehmenden. Ersterer verwöhnt seinen Partner mit Lippen, Zunge und Mund, Letzterer gibt sich diesem Lustgewinn hin.
Bei der Stellung 69 herrscht dagegen ein Gleichgewicht zwischen den Sexpartnern. Beide genießen die Lust, die ihnen der jeweils andere mit dem Mund bereitet – wahlweise unter Zuhilfenahme der Hände. Die Position kommt als Vorspiel sowie als Hauptakt infrage. Das angestrebte Ziel besteht darin, dass beide Sexpartner sexuelle Erfüllung erleben. Jedoch kann auch eine „ungleiche Orgasmus-Verteilung“ vorkommen.
Welche Varianten unterscheiden sich bei der 69 Stellung?
Damit im Schlafzimmer keine Langeweile aufkommt, empfiehlt es sich, den eigenen Horizont stetig zu erweitern – auch in sexueller Hinsicht. Ein offenes Gespräch mit dem oder der Liebsten fördert bislang verborgene Vorlieben und erotische Fantasien zutage. Dadurch erweitert sich das Repertoire beim Liebesspiel. Paare sammeln neue Erfahrungen beim Analsex oder mit einer bislang von ihnen unerprobten Stellung.
Probieren Paare zum ersten Mal die 69 Sex Stellung aus, bereiten sie die gegenseitige orale Stimulation vor. Für beide lautet das Zauberwort: Intimhygiene. Ein sauberer und gepflegter Intimbereich erhöht das Vergnügen und kann gleichzeitig Hemmungen abbauen.
Liegend oder stehend – 69er Stellung bedeutet Vielfalt
Die Stellung 69 ermöglicht bei heterosexuellen Paaren gleichzeitig Fellatio und Cunnilingus. Ersteres meint den klassischen „Blowjob“, letzteres das Lecken von Klitoris und Vulva. Integrieren zwei Männer die Position in ihr Liebesspiel, funktioniert das gegenseitige Blasen. Zwei Frauen lecken sich gegenseitig.
Bei der konventionellen 69er Stellung liegen Mann und Frau aufeinander. Situationsbedingt und abhängig individueller Vorlieben entscheidet sich, wer von beiden sich auf dem Rücken positioniert. Der jeweils andere legt sich bäuchlings darüber. Dabei zeigen seine Füße zum Kopf des Gespielen und andersherum. Alternativ funktioniert Sex in der Stellung 69 nebeneinander oder im Stehen.
Beim Side-by-Side-69er-Sex legt sich das Paar nebeneinander, die Gesichter einander zugewandt. Allerdings schauen die Sexpartner nicht ins Antlitz des jeweils anderen, sondern in seinen Intimbereich. Im Vergleich zur klassischen 69 Stellung ist diese Variante für beide bequemer, da keiner von ihnen das Gewicht des Partners tragen muss.
Die 69er Stellung im Stehen kommt für gelenkige Paare infrage. Der Mann steht aufrecht und mit beiden Füßen fest auf dem Boden. Er hält die ihm zugewandte Frau an der Hüfte fest. Ihre Oberschenkel liegen auf seinen Schultern auf. Wahlweise verschränkt sie die Unterschenkel hinter seinem Nacken. Ihr Kopf befindet sich auf Höhe seines Glieds. Um die Stabilität der Sexstellung zu erhöhen, kann sich die Frau ebenfalls an den Hüften ihres Gespielen festhalten.
Die stehende 69 Stellung erfordert viel Kraft seitens des Mannes und Schwindelfreiheit seitens der Frau. Sie geht für beide Sexpartner mit einem Risiko einher. Durch das Gewicht seiner Partnerin können beim Mann Muskelschmerzen aufkommen. Der Kopf der Frau hängt längere Zeit nach unten. Dementsprechend drohen Kopf-, Nacken- und Schulterschmerzen. Zusätzlich kann es passieren, dass beide den Halt verlieren und sich aufgrund eines Sturzes verletzen.
Tipps für das beiderseitige orale Sexvergnügen
Eine im April 2016 veröffentlichte Studie belegt, dass 59 Prozent der befragten Frauen ihren Partner regelmäßig oral befriedigen. 52 Prozent der Männer gönnten ihrer Partnerin bereits das gleiche Vergnügen. Gleichzeitig übernimmt bei zahlreichen Paaren hauptsächlich der Mann den passiven Part. 63 Prozent der männlichen Befragten gaben laut Studie an, sich lieber oral befriedigen zu lassen. Bei den weiblichen Studienteilnehmern waren es nur 44 Prozent.
Damit der Oralsex bei der 69er Stellung beiden Sexpartnern Lust verschafft, spielt eine gewisse Selbstdisziplin eine Rolle. Trotz der eigenen Luststeigerung geht es darum, die Liebkosungen mit Zunge und Lippen fortzuführen. Andernfalls endet die Sexstellung 69 als einseitiges Vergnügen.
Vorwiegend für Paare, die sich in der sexuellen Kennenlernphase befinden, empfiehlt sich bei der 69er Stellung eine gute Kommunikation. Die Position erschwert es, die Empfindungen des Partners in Erfahrung zu bringen. Der Grund: Bei der Stellung fällt es schwer, dem jeweils anderen ins Gesicht zu blicken und daraus das Lustempfinden abzulesen. Abhilfe schaffen klare Anweisungen, die das orale Liebesspiel des Partners optimieren.
Um den gegenseitigen Lustgewinn bei der 69 Stellung zu steigern, stimulieren sich die Sexpartner während des Oralverkehrs zusätzlich mit Händen oder Sexspielzeugen. Das Streicheln oder sanfte Kneifen an erogenen Zonen verursacht sinnliche Reize. Ebenso erlaubt die Sexstellung die gegenseitige Stimulation am After sowie den Analverkehr mit Vibrator, Analkette oder Dildo.
Fazit
Bei der Stellung 69 handelt es sich um eine Variante des Oralverkehrs, bei der beide Sexpartner auf ihre Kosten kommen. Die Sexposition, bei der sich das Paar gegenseitig oral stimuliert, erfordert viel Vertrauen und Feingefühl hinsichtlich der Vorlieben des jeweils anderen. Unter diesen Voraussetzungen kommen beide in den Genuss oraler Befriedigung.
