Hajo Simons
Das Netz bietet viele Möglichkeiten zum Shoppen. Doch das Bezahlen der Einkäufe birgt Risiken. Daher empfiehlt es sich, sichere Zahlungsmethoden im Internet zu verwenden.
Warum sichere Online-Zahlungen wichtig sind
Der Umsatz im Online-Handel steigt unaufhörlich. Im Jahr 2015 betrug dieser 39,9 Milliarden Euro. Für das Jahr 2025 rechnet der HDE Handelsverband Deutschland mit 91 Milliarden Euro.
Um die bestellten Waren zu erhalten, müssen diese unbar bezahlt werden. Dies ist mit Risiken verbunden, denn Cyberkriminelle haben es auf sensible Daten abgesehen. Kommen beispielsweise Deine Kontaktdaten sowie die Bankdaten und Geheimzahlen in die Hände von Betrügern, sind Szenarien wie kostspielige Online-Einkäufe in Deinem Namen, Kontenplünderungen und Identitätsdiebstahl möglich.
Deshalb solltest Du auf sichere Zahlungsmethoden im Internet zurückgreifen, die unbefugten Zugriff, Betrug und andere Bedrohungen verhindern. Beispiele für risikoarme Zahlungssysteme sind Zahlungsgateways, Verschlüsselungen sowie Betrugserkennungssysteme und Multi-Faktor-Authentifizierung. Zudem vermitteln EMV-Chipkarten, Digital Wallets und die Tokenisierung ein Gefühl der Sicherheit bei der Online-Zahlung.
Fortschrittliche Betrugserkennungssysteme überwachen und analysieren Online- und Offline-Transaktionen und machen dadurch die Zahlungen sicherer. Auch Banken besitzen spezifische Systeme, um ihren Kunden ein weitgehend gefahrloses Onlineshopping-Erlebnis zu ermöglichen.
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Welche Zahlungsarten nutzen die Deutschen im Internet?
Wie Internetnutzer ihre Einkäufe bezahlen ist so individuell wie der Mensch selbst. Jede Bezahlmethode ist mit Vor- und Nachteilen verbunden. Deren Art hängt jedoch nicht zuletzt davon ab, welche Möglichkeiten zur Zahlung der Onlinehändler dem Käufer anbietet.
Wissenschaftler fanden im Rahmen einer im Jahr 2024 veröffentlichten Studie heraus, welche Zahlungsarten Internetuser bevorzugen. Dazu siehe die folgende Grafik:
Wie zahlen deutsche Spieler im Online-Casino?
Ein weitverbreitetes Hobby ist das Spielen im Internet. Auch Online-Casinos haben dazu – gefühlt – unzählige Angebote, nachdem der Spieler Geld eingezahlt hat. Dazu hat er verschiedene Möglichkeiten. Die gängigsten Zahlungsmethoden im Online Casino entsprechen denen im Online-Shopping. Ebenfalls stehen Angebote von Online-Überweisungsdienstleistern, Kryptowährungen und E-Wallets zur Wahl. Welche Zahlungsmethoden Casinobesucher nutzen, hängt letztendlich vom persönlichen Favoriten, aber auch vom Angebot des Betreibers ab.
Kreditkarte – Sicherheit durch Zwei-Faktor-Authentifizierung
Gehört die Kreditkarte zu den sicheren Zahlungsmethoden im Internet? Zahlst Du als Kunde „mit Karte“, kannst Du diese dem Onlinehändler nicht wie im Supermarkt physisch vorlegen. Stattdessen gibst Du Deine Kartendaten in eine Maske im Onlineshop ein. Zahlst Du auf diese Weise, spricht man von einer Card-Not-Present-Transaktion. Die Daten, die Du benötigst, sind:
- Kartennummer der Kreditkarte (PAN),
- Kartenprüfnummer (CVC) und
- Gültigkeitsdatum der Karte.
Eine physische Karte brauchst Du also nicht, falls Dir die darauf abzulesenden Daten in anderer Weise vorliegen. Prüfe, ob Du Dich auf einer Website befindest, die die Übertragung absichert. Die Webadresse sollte mit „https://“ beginnen.
Die notwendige Sicherheit bekommt die Kreditkarte bei Online-Zahlung durch die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Dazu musst Du zunächst bei Deiner Bank das „3-D Secure“-Verfahren beantragen. Zuständig ist das Kreditinstitut, das Dir die Kreditkarte ausgestellt hat. Dieses schaltet das Verfahren frei, damit Du gefahrlos im Internet einkaufen kannst.
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Was ist das „3-D Secure“-Verfahren?
3-D Secure ist ein Authentifizierungsverfahren, bei dem drei in den Transaktionsprozess eingebundene Kartenunternehmen zusammenarbeiten. Das Verfahren erlaubt dem Online-Kunden, sich als rechtmäßiger Inhaber der Kreditkarte zu authentifizieren. Zudem ist er befugt, die Zahlung für seine Einkäufe freizugeben.
Bei einer Kreditkartenzahlung mit Zwei-Faktor-Identifizierung musst Du Deine Identität abermals bestätigen. Wie dies geschieht, hängt von den beteiligten Kartenunternehmen ab.
Kreditkarten-Anbieter bezeichnen das „3-D Secure“-Verfahren unterschiedlich:
- American Express nennt es „Safe Key“,
- bei einer Visa-Karte heißt es „Visa Secure“ und
- bei Mastercard® „Mastercard® Identity Check“.
Die Authentifizierungsverfahren von 3-D Secure entsprechen den Ansprüchen einer starken Kundenauthentifizierung. Der Käufer bestätigt zunächst seine Identität durch ein Passwort, das dem Faktor der Kategorie „Wissen“ entspricht. Eine andere Möglichkeit ist die „Biometrie“, zu denen der Fingerabdruck gehört. Diese zählt zur Kategorie „Inhärenz“. Anschließend folgt als zweiter Faktor eine Bestätigung der Identität durch eine SMS-TAN oder durch eine Bezahl-App. Beides gehört zur Kategorie „Besitz“.
Das „3-D Secure“-Verfahren ist nicht in allen Onlineshops verfügbar, denn bei beiden Parteien – Händler und Bank – müssen die technischen Voraussetzungen vorhanden sein. Die Sicherheit des Verfahrens hängt davon ab, in welcher Form der Kunde seine Identität bestätigen muss. Ein Passwort ist beispielsweise mit höheren Risiken behaftet als eine Chip-TAN.
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Vor- und Nachteile der Kreditkartenzahlung mit Zwei-Faktor-Authentifizierung
| Vorteile | Nachteile |
| Schneller Versand der Ware, weil das Geld für die Zahlung reserviert wird oder diese sofort erfolgt. | Manche Kreditkarteninhaber finden die Registrierung bei der Bank zu umständlich. |
| Eignet sich für internationale Transaktionen | Mehrarbeit durch Bestätigung der Identität wie beim Online-Banking. |
| Dank der durch die Zahlungsdiensterichtlinie II erforderliche Zwei-Faktor-Authentifizierung wird ein Betrug erschwert. | Risiko durch Teilung persönlicher Kreditkartendaten mit dem Onlineshop, der sich als Fake-Shop herausstellen könnte. Betrüger erfragen mithilfe nicht existenter Shops oder anderweitig Kreditkartendaten ab und nutzen diese für eigene Einkäufe. |
| Einfaches Rückbuchen von betrügerischen Transaktionen möglich. | Gefahr von Pishing-Angriffen |
| Trotz größerer Sicherheit fallen keine Zusatzkosten an. |
PayPal – bequem und mit Käuferschutz
Mehr als 27 Prozent der Online-Einkäufe wurden im Jahr 2023 über PayPal bezahlt. Die Käufer sind überzeugt, dass es sich um eine sichere Zahlungsmethode im Internet handelt. PayPal ist ein bedeutendes E-Commerce-Bezahlverfahren, über das Du Geld empfangen und senden kannst.
Der Bezahldienst greift über Dein PayPal-Konto auf Dein hinterlegtes Bank- oder Kreditkartenkonto zu und bucht die Kaufsumme ab. Den Betrag verwandelt er in E-Geld (elektronisches Geld) und bucht ihn intern auf das PayPal-Konto des Empfängers um.
Um Dich einzuloggen, benötigst Du eine beim Bezahldienst hinterlegte E-Mail-Adresse sowie ein von Dir festgelegtes Passwort. Das Bundesamt für Sicherheit (BSI) empfiehlt, Dein Konto über einen zusätzlichen Sicherheitscode zu schützen (Zwei-Faktor-Authentifizierung) und nur eine Zahlungsquelle zu hinterlegen.
| Pay-Pal-Vorteile | Pay-Pal-Nachteile |
| Beim Einloggen ist ein zusätzlicher Sicherheitscode als Zweitfaktor möglich. | Zahlung nur mit Passwort möglich, wenn kein 3-D Secure durchgeführt wird und kein Sicherheitscode aktiviert wurde. |
| Einfache Sperrung des Kontos bei Unregelmäßigkeiten möglich. Konto- und Kreditkartenverbindungen kannst Du problemlos löschen. | Einfaches Wiederherstellen eines gesperrten PayPal-Kontos aufgrund zu häufiger Log-in-Versuche möglich durch Klick auf „Passwort wiederherstellen“. |
| Händler erhält lediglich die Bestätigung des erfolgreichen Zahlungsvorgangs, aber keine Kreditkarten- oder Kontoverbindungen des Käufers. | Jeder, der in Besitz Deines Passwortes ist, kann mit Deinem Geld einkaufen, auch wenn er Deine Bankdaten nicht kennt. |
| Bei Bezahlung der Ware durch PayPal ist das Risiko durch den Käuferschutz gering. Dieser greift, falls etwas bei der Lieferung schiefläuft. | Ein Unternehmen mit Sitz in den USA und verarbeitet Deine Daten. In den Vereinigten Staaten von Amerika ist der Datenschutz nicht allgemein und umfassend, sondern branchenspezifisch geregelt. Deshalb empfiehlt es sich, die PayPal-Datenschutzerklärung zu lesen. |
| PayPal eignet sich für internationale Transaktionen |
Klarna & Rechnungskauf – erst erhalten, dann bezahlen
Der Kauf auf Rechnung ist sicher. Die Einkäufe bezahlst Du erst nach Erhalt per Überweisung (online oder offline), wenn Du die Waren behalten möchtest. Kaufst Du auf Rechnung über Klarna, hast Du in der Regel 30 Tage Zeit, diese zu begleichen. Bist Du mit den erworbenen Waren nicht zufrieden, kannst Du in der Klarna-App das „Problem melden“. Daraufhin pausiert die Rechnung, damit Du Dein Anliegen mit dem Händler klären kannst.
Apple Pay & Google Pay – bezahlen per Smartphone mit Sicherheitsfeatures
Die auf Apps basierenden Bezahlfunktionen von Betriebssystemen kannst Du mit Debit- und Kreditkarten verknüpfen, um damit im Einzelhandel oder im Online-Handel zu bezahlen. Um diese zu nutzen, brauchst Du nicht bei jedem Onlineshop Deine Zahlungsdaten einzugeben. Ein weiterer Vorteil: Die Daten werden als sogenannte Ersatznummern (Token) gespeichert.
Wie sicher die Bezahlmethode ist, hängt davon ab, wie umfangreich Du Dein Smartphone geschützt hast. Die Bestätigung des Bezahlvorgangs erfolgt über ein biometrisches Merkmal oder über einen Passcode. Bedenke, dass alle für Dein Smartphone freigeschalteten Nutzer mit diesem bezahlen können. Zusätzlich bestehen Risiken durch Pishing-Angriffe.
Kryptowährungen – Anonymität versus Risiko
Kryptowährungen sind digitale Zahlungsmittel, die auf Blockchain-Systemen basieren. Sie gehören laut BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen) zu den Finanzinstrumenten und nicht zu den Währungen.
Mit ihnen zu bezahlen, ist wenig verbreitet. Jedoch bieten einzelne Händler diese Bezahlmethode an. Die Abwicklung des Bezahlvorgangs geschieht über eine Wallet, in der Du einen geheimen Signaturschlüssel hinterlegst. Du nutzt die „digitale Geldbörse“ anonym. Deine Identität erfährt niemand. Sichtbar ist lediglich eine abstrakte Adresse – ähnlich einer Kontonummer.
Nachteilig ist, dass der Wert der Kryptowährung stark schwanken kann. Zudem sind hohe Transaktionskosten und -zeiten die Regel. Fehler bei der Implementierung, schlecht abgesicherte Endanwendungen (Wallets) und unsichere Netzwerkprotokolle bergen Risiken.
So schützt Du Dich vor Krypto-Betrügern
- Bewahre nie große Summen in Deiner Wallet auf.
- Lege mehrere Sicherheitskopien an, die Du mit einem kryptografischen Zugriffsschutz versiehst.
- Schütze Deine Wallet-Zugangsdaten.
- Bei der Wahl Deiner Wallet setze auf vertrauenswürdige Anbieter.
Vorkasse – nur bei vertrauenswürdigen Händlern
Bei der Vorkasse gehst Du als Käufer in Vorleistung. Du bezahlst die Ware und der Händler verschickt diese, wenn das Geld auf seinem Konto eingegangen ist. Das ist der Plan. Die Art der Bezahlung ist jedoch risikoreich, da insbesondere Fake-Shops diese Zahlungsmethode bevorzugen. Bist Du auf einen solchen hereingefallen, ist es nahezu unmöglich, das Geld zurückzuerhalten.
Daher eignet sich diese Bezahlart ausschließlich, wenn Du sicher bist, dass Du dem Händler vertrauen kannst. Zahlungsdaten sind nicht zu hinterlegen. Achte besonders auf auffällige Internetadressen mit zweifacher Domainendung (.de.com). Die URL einer vertrauenswürdigen Website beginnt immer mit https://. Auch bei außergewöhnlich günstigen Preisen empfiehlt es sich, wachsam zu sein – rät die Verbraucherzentrale.
Tipps für sicheres Onlineshopping
- Rufe niemals einen Onlineshop über einen Link in einer E-Mail auf, denn bei diesem könnte es sich um einen Pishing-Link handeln, der Dich auf eine Fake-Seite lenkt. Deine Daten sind gefährdet. Gib stattdessen die Webadresse des vertrauenswürdigen Onlineshops in die Adresszeile Deines Browsers ein.
- Achte darauf, ein starkes Passwort mit mindestens acht Zeichen zu wählen. Je länger es ist, desto gefahrloser kannst Du shoppen. Zudem sollte Dein Passwort aus Groß- und Kleinbuchstaben bestehen sowie Sonderzeichen und Zahlen enthalten. Zusätzlichen Schutz erhältst Du durch eine Mehr-Faktor-Authentifizierung mit Fingerabdruck, App-Bestätigung oder PIN.
- Kaufe bei Händlern, die eine Zwei-Faktor-Authentifizierung möglich machen.
- Sei vorsichtig bei ungewöhnlich günstigen Angeboten in großer Zahl. Es besteht die Möglichkeit, dass es sich um einen Fake-Shop handelt.
- Recherchiere die Seriosität des Onlineshops. Prüfe, ob Kontaktdaten vorhanden sind und ob diese stimmen. Fehlt die Telefonnummer, ist das ein Grund, bei diesem Händler nicht zu kaufen.
- Der Online-Einkauf über Dein heimisches WLAN ist risikoärmer als über ein öffentliches. Kaufst Du dennoch über einen Wi-Fi-Hotspot ein, verwende unbedingt ein VPN, das den Datenverkehr verschlüsselt.
- Verwende eine unangreifbare Bezahlmethode und meide die Vorauszahlung in Shops, die Du nicht kennst oder von deren Seriosität Du nicht überzeugt bist.
Fazit: Die richtige Zahlungsmethode wählen
Onlineshopping ist einfach und bequem. Damit das Einkaufserlebnis nicht in einer Katastrophe endet, achte darauf, sichere Zahlungsmethoden im Internet zu verwenden. Für welche Zahlungsart Du Dich entscheidest, hängt von Deinen persönlichen Präferenzen ab – jede hat ihre Vor- und Nachteile. Häufig genutzte Zahlungsmethoden sind Kredit- und Debitkarten, PayPal und mobile Zahlungsdienste.
