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Schlafen im Dunklen oder im Hellen?

Schlafen im Dunklen
Diese Frau macht es richtig. Das Schlafen im Dunklen erhält die Gesundheit. | Foto: © AnnaStills | adobe stock

Mal abgesehen von der Stromverschwendung: Was meinst Du? Ist das Schlafen im Dunklen oder im Hellen besser für Deine Gesundheit? Die Wissenschaft sagt ganz klar, dass das Schlafen im Dunkeln die körperliche und psychische Gesundheit fördert. Dieser Ratgeber gibt Dir Tipps, wie Du eine verminderte Schlafqualität durch Helligkeit vermeidest.

Warum ist Licht beim Schlafen ein Thema?

Die Wissenschaft fand bei einer Studie heraus, dass das Schlafen mit Lichtquellen die Gesundheit gefährdet. Stark betroffen davon sind ältere Leute. Aber auch junge Menschen sollten Lichtquellen in der Nacht vermeiden, da sie den gesunden Schlaf stören.

In Deutschland gibt es zahlreiche Schichtarbeiter, die ins Bett gehen, wenn andere aufstehen. Gehörst Du zu diesen, brauchst Du Rollos oder Verdunkelungsvorhänge, um völlige Dunkelheit zu erzeugen.

Biologische Grundlagen des Schlafs

Um zu verstehen, warum die Dunkelheit beim Schlafen Vorteile bringt, ist es wichtig, etwas über die biologischen Grundlagen des Schlafs zu erfahren.

Beim Schlaf folgt der Organismus einem natürlichen Rhythmus. Auf diesen nehmen das Nervensystem, Hormone wie das Melatonin und Umweltreize wie Licht und Dunkelheit Einfluss. Denn im Dunklen beginnt die Zirbeldrüse mit ihrer Arbeit: Sie produziert das Schlafhormon Melatonin. Die Folge: Du wirst müde. Helligkeit kann diesen Rhythmus stören. Negativen Einfluss nimmt beispielsweise das blaue Licht, das Du von Bildschirmen kennst.

Beim Schlafen durchläufst Du in mehrere Phasen unterteilte Schlafzyklen:

Phase 0

Die Phase 0 entspricht dem Wachzustand, der 16 bis 18 Stunden anhält. Du reagierst auf äußere Reize und bist fähig, Dich bei offenen Augen verständlich zu unterhalten.

Phase 1

In der leichtesten Stufe des NREM-Schlafs (Nicht-REM-Schlafs) befindest Du Dich in einer Phase, die Wissenschaftler als schläfriges Stadium bezeichnen. In diesem Zeitraum bist Du leicht zu stören, was dazu führt, dass Du erwachst und sich Erregungen bemerkbar machen.

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Kennzeichnend für die Stufe 1 des NREM-Schlafs sind die langsamen Augenbewegungen. Der Muskeltonus in Deinem Körper entspannt sich. Die Aktivität der Gehirnwellen nimmt ab. Normal sind abrupte Muskelkrämpfe und hypnotische Zuckungen sowie ein Sturzgefühl beim Ein- und Austreten der Stufe 1. Der Übergang von der Stufe 0 in die Stufe 1 beginnt mit einem Sekundenschlaf. Die Phase 1 dauert weniger als eine halbe Stunde.

REM steht für Rapid Eye Movement, was auf Deutsch „schnelle Augenbewegung“ bedeutet.

Phase 2 – der Hauptteil des leichten Schlafes

In dieser Phase erwachst Du weniger schnell als in Phase 1. Die Hirnwellen verlangsamen sich weiter, jedoch mit spezifischen Ausbrüchen schneller Aktivität. Diese bezeichnen fachkundige Menschen als Schlafspindeln. Die Körpertemperatur sinkt und auch die Herzfrequenz verlangsamt sich. In der Phase 2 verweilst Du ein bis drei Stunden.

Die Tiefschlafphase (Phase 3)

In der ein bis drei Stunden andauernden Tiefschlafphase verzeichnet das EEG gleichmäßige Wellen. Sie ist die erholsamste Phase. In dieser Phase ist es schwierig, Dich zu wecken. In diesem Zeitraum können Schlafsprechen und Schlafwandeln auftreten. Zudem ist Nachtangst in der tiefen Schlafphase möglich.

Phase 4: der REM-Schlaf – das Traumstadium

Der REM-Schlaf erhielt seinen Namen aufgrund der auftretenden schnellen Augenbewegungen, die im Englischen als Rapid Eye Movement bekannt sind. Während dieses Traumstadiums bewegen sich Deine Augen ruckartig von einer Seite zur anderen. Die Gehirnwellen werden wieder aktiver. Du bist leicht aus dem Schlaf zu reißen, was zur Folge hat, dass Du Dich äußerst schläfrig und groggy fühlst.

Vorteile des Schlafens im Dunklen

Schläfst Du in völliger Dunkelheit, reagiert Dein Organismus darauf mit dem Erhalt körperlicher und geistiger Gesundheit.

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Du profitierst von einem angekurbelten Stoffwechsel, einer erhöhten Konzentrationsfähigkeit sowie einem verminderten Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Zudem verringert ich Dein Risiko, psychische Probleme wie Angstzustände und Depressionen zu entwickeln.

Nachteile von Licht beim Schlafen

Schläfst Du bei Licht, sind Schlafstörungen die Folge daraus. Licht macht es Dir schwer, einzuschlafen und es stört die Schlafzyklen.

Bei Licht mindert sich die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Eine besondere Gefahr für eine beeinträchtigte Schlafqualität geht vom blauen Licht aus.

Licht versetzt den Körper in eine erhöhte Wachsamkeit, wodurch er sich nicht entspannen kann. Auch das Einschlafen ist erschwert.

Wann kann Schlafen bei Licht sinnvoll sein?

Nicht immer ist die völlige Dunkelheit bei Schlaf das Beste für den Menschen. Denn es gibt Erkrankungen, bei denen Licht die Orientierung erleichtert. Beispiele dafür sind Demenz und Alzheimer, Sehbehinderungen und Schlafapnoe.

Zudem hilft Kleinkindern eine kleine Lichtquelle, die Angst vor der Nacht zu besiegen. Auch bei posttraumatischen Belastungsstörungen vermittelt Helligkeit ein Gefühl der Sicherheit.

Lichtquellen im Schlafzimmer – was vermeiden?

Unbedingt vermeiden solltest Du es, mit Deinem Smartphone oder Tablet ins Bett zu gehen. Auch der Fernseher strahlt wie diese Geräte blaues Licht aus, welches die Produktion des Schlafhormons Melatonin stört.

Vermeide zudem helle Deckenleuchten. Denn auch dimmbare Lampen und Nachtlichter geben Dir Orientierung, wenn Du in der Nacht aufwachst.

Fazit

Schlafen im Dunklen kann die körperliche und geistige Gesundheit erhalten. Schalte deshalb in Deinem Schlafzimmer alle Geräte aus, die blaues Licht erzeugen. Damit erhöhst Du die Schlafqualität und unterstützt den gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus.

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Verfasst von Hajo Simons